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Hans Peter Wimmer |
Ein Paradoxon?
Schneller durch
Entschleunigung? Auf den ersten Blick vielleicht. Auf den zweiten Blick
vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn es um komplexe
Entscheidungen geht, die mit unseren bisherigen Erfahrungen und unseren
aktuellen Kompetenzen nicht spontan erfolgen können.
Dann hilft ein „Schritt zurück“
Psychologisch: Wir
tun gut daran, zu dissoziieren, uns auf die Meta-Ebene zu begeben, loszulassen.
Dann können wir unser kreatives Potenzial aktivieren beziehungsweise „es“
geschieht dann ganz unwillkürlich. Der Wille, der uns antreibt, nun endlich „zu
Potte zukommen“, ist zur „schnellen“ Entscheidungsfindung, die auch eine hohe
Qualität beansprucht, kontraproduktiv. Also: Entschleunigung – Loslassen, das
Thema beobachten und warten…warten auf die innewohnende Intuition und Weisheit.
Entschleunigung – ganz schön anspruchsvoll für Manager-Innen,
Führungskräfte und Unternehmer-Innen
deren Tagesablauf
fast schon minutiös durchgetaktet ist, die gewohnt sind, schnell zu
entscheiden, die ihre Umwelt entsprechend „auf Trapp halten“ und „antreiben“,
die oft gar nicht mehr wissen, wie es sich anfühlt, entspannt zu sein oder die
sich für „Entschleunigung“ eine Auszeit nehmen, sei es in der Stille eines
Klosters oder Retreats. Um dann wieder zurückgekehrt in den Manager-Alltag
loszulegen, manchmal schneller als vorher, ist man doch wieder „aufgetankt“.
Dies jedoch ist -im Sinne Paul Watzlawicks- eine Lösung 1. Ordnung. Der Rahmen
bleibt wie er ist und hier ist Schnelligkeit um der Schnelligkeit oder wegen
vermeintlicher Sachzwänge eine Problemverschlimmerung bzw. wird die Umsetzung
von Entscheidungen insgesamt langsamer, da vieles nicht wirklich bedacht,
vieles nicht zu Ende gedacht und die relevanten Businesspartner nicht gehört
wurden.
Eine schnellere Umsetzungsgeschwindigkeit,
die auch noch
höchsten Qualitätsansprüchen gerecht wird, wird nur dann gewährleistet, wenn
der Rahmen verändert wird (Lösung 2. Ordnung). Also im Rahmen der
Entscheidungsfindung Zeit nehmen für Reflexionen und „Ausflüge“ nach innen,
kontemplativ das innere Wissen und die innewohnende Kreativität „anzapfen“.
Zeit nehmen für sich Gewissheit verschaffen, dass die an der Umsetzung der
Entscheidung beteiligten Partner das Thema nicht nur verstanden haben, sondern
es mit Leidenschaft treiben werden. Zeit nehmen für Strategien für den
„Worst-Case“, um im Falle des Falles wenigstens mental vorbereitet zu sein. In
diesem Sinne: viel Freude und Erfolg beim „Entschleunigen“.
Ihr
Hans Peter Wimmer & Thomas Schulte
Aus
dieser Seite: http://nutze-deine-potenziale.de
Siehe dazu auch: